Die DGE-zertifizierten Häuser weisen auf diese Weise nach, dass sie den Qualitätsstandard einhalten und ernst nehmen. Wie viele Krankenhäuser den DGE-Qualitätsstandard ganz oder in Teilen ohne die (kostenpflichtige) Zertifizierung umsetzen, ist nicht bekannt. Verpflichtend ist der Standard nicht, und das zum Leidwesen (nicht nur) der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Dabei würde eine solche Pflicht nach Überzeugung der DGE die Ernährungssituation an den Krankenhäusern verbessern helfen. Und bei der bestehen aus DGE-Sicht Definzite.
So berichtet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung unter Bezug auf bundesweite Erhebungen unter anderem, dass das angebotene Mittagessen nur von etwa 50 Prozent der Patienten vollständig aufgegessen wird. Anzunehmen ist, dass dabei nicht selten der Geschmack vom Essen abhält. Wissenschaftliche Belege dafür fehlen allerdings.
Ebenfalls alarmierend: Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) zeigt fast jeder dritte Patient, der stationär in eine internistische Klinik aufgenommen wird, Anzeichen für eine Mangelernährung (von den älteren sogar über die Hälfte). Für andere Krankenhaus-Abteilungen rechnet die DGEM mit ähnlichen Werten.
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