Aha-Erlebnisse von TGS Experten-Workshop von Transgourmet Seafood zum Thema Nachhaltigkeit und Fisch

Von Thomas Klaus

 

BREMERHAVEN. „Es war ein Seminar der Aha-Erlebnisse.“ So kommentierte ein Teilnehmer den Experten-Workshop „Nachhaltigkeit & Fisch“, zu dem Transgourmet Seafood (TGS) nach Bremerhaven eingeladen hatte.

 

 

Auch viel Raum für Diskussionen

 

Rund zehn Referentinnen und Referenten von innerhalb und außerhalb des Unternehmens wollten die Gäste dafür sensibilisieren, wie „sexy“ und notwendig nachhaltiges Denken und Handeln sind. Bewusst viel Raum wurde für kritische Diskussionen und regen Meinungsaustausch gelassen.

Mit einer gewissen Spannung wurden zum Beispiel die Ausführungen von Ines Biedermann erwartet. Die Commercial Managerin des Marine Stewardship Council (MSC) stellte das MSC-Zertifizierungsprogramm im Detail vor, nahm aber auch zu den schwerwiegenden Vorwürfen Stellung, die jüngst in einigen Medien erhoben wurden. Nach Überzeugung von Ines Biedermann werden dabei manche Fehlinformationen verbreitet. So sei es schlichtweg falsch, dass der MSC Einnahmen aus der Zertifizierung oder Bewertung einer Fischerei erziele. Und die Messlatte für die Zertifizierung sei noch nie gesenkt worden, um Fischereien „anzulocken“. Vielmehr werde die letzte Aktualisierung der MSC-Umweltstandards 2014 gemeinhin als Erhöhung der Messlatte zur Zertifizierung angesehen – vor allem wegen der verschärften Schutzmaßnahmen für Fischarten am unteren Ende der Nahrungskette sowie für sensible Meeresökosysteme.

 

MSC-Kampagne „Eyes on Fish“ klärt auf

 

Dass sich der MSC auf Wachstumskurs befindet und trotzdem längst nicht jede Fischerei akzeptiert – das belegten die von Ines Biedermann mitgebrachten Zahlen. Demnach sind zurzeit 338 Fischereien zertifiziert und 88 Fischereien befinden sich in der Bewertung. Inzwischen sind zwölf Prozent der weltweiten Fangmenge MSC-zertifiziert und zwei Prozent in der Bewertung. Somit wurden bereits 10,3 Millionen Tonnen der weltweiten Fangmenge MSC-zertifiziert. Die Zahl der zertifizierten Unternehmen – zu Hause in mehr als 100 Ländern – liegt bei knapp 4.300; 29.000 Produkte mit MSC-Siegel sind bekannt, davon 5.000 in Deutschland.

Eine der MSC-Antworten auf den medialen Gegenwind ist die neue Kampagne „Eyes on Fish“, die auf verschiedenen Kanälen bespielt wird. Eher humorvoll und locker soll sie auf den Punkt bringen, was der MSC wirklich macht – „nämlich die weltweiten Fischbestände im Auge zu behalten und dafür zu sorgen, dass es den Beständen gut geht“.

 

Denkfehler beim Thema „Überfischung“

 

Um Medien auf dem falschen Dampfer ging es ebenfalls in dem Referat von Dr. Gerd Kraus (Foto). Der Biologe ist Direktor des Thünen-Institutes für Seefischerei, einer Einrichtung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Kraus bedauerte, dass in der öffentlichen Wahrnehmung oft die voll genutzten Fischbestände mit denen der überfischten vermischt würden; die 58 Prozent voll genutzten Bestände würden fatalerweise mit den 31 Prozent überfischten Beständen gleich gesetzt. Kraus: „Auf diese Weise kommt man schnell zu dem falschen Ergebnis, dass der weit überwiegende Anteil unserer Fischbestände in größter Gefahr schwebt. Tatsächlich bezeichnet der Begriff der vollen Nutzung das international vereinbarte, nachhaltige Managementziel des maximalen Dauerertrags.“

Vor den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des TGS-Workshops brach Dr. Gerd Kraus außerdem eine Lanze für die MSC-Zertifizierung. Ihre Auswirkungen auf die Fischerei seien definiv positiv.

 

TGD-Nachhaltigkeitsphilosophie mit mehreren Säulen

 

Diese Bewertung teilt Transgourmet Deutschland (TGD) und hält das MSC-Zeichen unter all den Siegeln der Branche für das bedeutsamste. Melanie Prengel, Nachhaltigkeitsmanagerin von Transgourmet Deutschland, ging in ihrem Referat neben der MSC-Zertifizierung auf andere Qualitätsnachweise ein, die von TGD ernst genommen werden. Diese sind Bestandteil der TGD-Nachhaltigkeitsphilosophie, und die fußt auf mehreren Säulen.

Zur Säule „Verantwortungsvolle Produkte und Beschaffung“ zählt zum Beispiel „die direkte Förderung ökologischer Landwirtschaft, traditioneller Handwerkskunst und nachhaltigen Genusses“. Hierzu passten die Wels-Produkte unter dem Namen „Ursprung“ gut, die TGS in sein Portfolio aufgenommen habe. Diese Welse aus regionaler Aquakultur hätten unter anderem eine herausragende Optik und eine angenehm feste Kosistenz, seien frei von Antibiotika und Zusatzstoffen sowie reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Mit der Ursprung-Ware will das Unternehmen Aha-Erlebnisse für Feinschmecker kreieren.

 

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